Mein eigenes Lebensglück
Die Geschichte von Natalia
Interessanterweise musste ich mich nie entscheiden, kinderfrei zu leben. Ich hatte schlichtweg einfach nie diesen Wunsch oder das Bedürfnis, eigene Kinder zu bekommen. Daher war ich nie gross mit Ängsten oder Fragen konfrontiert. Als herausfordernd empfand ich jedoch die Reaktionen aus meinem Umfeld.
Die Reaktionen reichten von Unverständnis, bis Enttäuschung und Irritation. An eine Aussage mag ich mich noch gut erinnern: «Du kannst dich ja immer noch dafür entscheiden.» Da war ich bereits 43! Mittlerweile bin ich 47 und solche Bemerkungen höre ich nicht mehr so oft.
Schwierig war/ist es für die Eltern meines Partners. Sie hätten sich Enkel sehr gewünscht. Es ist für sie nach wie vor ein eher belastendes Thema, zumal auch der zweite Sohn keine Kinder hat.
„Zu meiner Mutter habe ich kaum noch Kontakt, was die These widerlegt, dass man ohne Kinder im Alter einsam wird.“
Ich erlebte aber auch Verständnis, etwa von meinem Vater. Und so meine Wahrnehmung, teilweise auch etwas Neid. Ein Kollege, Vater von drei Kindern, hat mir gesagt, dass er heute wohl auch eher kinderfrei bleiben würde.
Wir schätzen und geniessen unser kinderfreies Leben sehr. Wir können unseren Alltag, unser Leben, viel flexibler und spontaner planen. Wir können kurzfristig unsere Pläne ändern oder auch mal spontan etwas abmachen oder irgendwohin verreisen.
Ich habe mir immer in Erinnerung gerufen, dass ich ausschliesslich für mein persönliches und nicht für das Lebensglück von anderen verantwortlich bin. Das hat mir geholfen.
Natalia
ist 47 und lebt in einer Partnerschaft
